DAS ORGAN HAUT

Die Haut ist das größte und zugleich schwerste Organ des menschlichen Körpers. Sie wiegt fast mehr als zweimal soviel wie das Gehirn, zwischen 3,5 und 4,5 Kilogramm. Ihre Fläche beträgt bei einem Erwachsenen etwa 1,9 Quadratmeter. Die Haut ist eng mit den anderen Organen des Körpers verbunden und als äußere Hülle des Menschen zugleich ein sichtbares Merkmal für sein Alter und seine körperliche und seelische Gesundheit.

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Aufbau der Haut

Haut ist nicht gleich Haut. An den Fußsohlen und den Handflächen besitzen wir Leistenhaut mit dicker unbehaarter Oberhaut, an den übrigen Körperstellen die Felderhaut, die viel dünner und in der Regel behaart ist.

Die Haut besteht aus drei aufeinander liegenden Hauptschichten mit unterschiedlichen Funktionen: der  Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Dermis) und der Unterhaut (Subcutis).

 

Oberhaut

Die Oberhaut (Epidermis) ist die äußerste Schicht der Haut stellt die eigentliche  Schutzbarriere gegenüber der äußeren Umwelt dar. Die Epidermis ist gefäßfrei und setzt sich aus geschichteten Epithelzellen zusammen. Sie besteht zwar aus mehreren Schichten, ist aber die dünnste Hautschicht. Die Dicke ist abhängig von der Körperregion und variiert zwischen 0,9 mm an den Augenlidern und 3 bis 4 Millimetern an der Fußsohle.

Die Epidermis kann wiederum in mehrere Schichten aufgeteilt werden: In die Hornschicht (Stratum corneum), die Körnerschicht (Stratum granulosum) und der darunter liegenden Keimschicht (Stratum basale).

Hornschicht (Stratum corneum)

Die oberste Hautschicht der Epidermis ist zusammengesetzt aus schuppenförmigen, übereinander gelagerten und verhornten Hautzellen (Schichtdicke zwischen 10 und 25 Zellen), die keinen Zellkern besitzen, den sogenannten Keratinozyten. Sie werden in der Keimschicht (Stratum basale) gebildet und wandern unter ständiger Veränderung über einen Zeitraum von 2 bis 4 Wochen an die Hautoberfläche, wo sie dann als tote verhornte Hautzellen abgestoßen werden.

Körnerschicht (Stratum granulosum)

Diese Schicht besteht wie aus dem Namen bereits hervorgeht aus Körnchen, den sogenannten Horn-Knorpelkörnchen. Dies Zellen durchlaufen ein Verhornungsstadium. Sie starten als vitale Zellen und werden beim Verhornen (Absterben) immer mehr nach außen geschoben. In der Körnerschicht befinden sich auch Langerhans-Zellen und T-Lymphozyten. Diese Zellen sind für den aktiven Hautschutz zuständig (Abwehrfunktion) und spielen eine wichtige Rolle beim allergischen Hautreaktionen. Die Körnerschicht beträgt etwa 2 bis 5 Zellschichten .

Keimschicht (Stratum germinativum)

Die Keimschicht beinhaltet die Stachelzellschicht (Stratum spinosum). Dieser Zellverband bildet stachelige Hornzellen in einer Dicke zwischen 3 bi 8 Zellschichten. Die unterste Schicht der Oberhaut bildet die Basalschicht (Stratum basale). In dieser Schicht werden neue Hautzellen durch Teilung gebildet, die dann in die äußerste Hautschicht wandern.
Daneben enthält die Basalschicht die Melanozyten, die das Pigment Melanin produzieren, das für die Braunfärbung der Haut sorgt und gleichzeitig vor schädlichen UV-Strahlen schützt. Die ebenfalls in der Basalschicht enthaltenen Merkelzellen (Mechanorezeptoren) sind hauteigene Nervenzellen.

Die Oberhaut legt im besonderen Maße das Erscheinungsbild eines Menschen fest. So kann anhand dieser äußersten Hautschicht auf  Alter und Geschlecht, auf die Rasse und sogar auf bestimmte vorliegende Krankheiten geschlossen werden.

Basalmembran

Zwischen der Epidermis und der Lederhaut liegt die Basalmembran. Sie ist verantwortlich für die strukturelle Anbindung des Epithels die Hornschicht und erlaubt einen Flüssigkeitsaustausch zwischen den Schichten.

Lederhaut

Unterhalb der Epidermis liegt die Lederhaut (Dermis), ein faserige Hautschicht, die die Spannkraft der Haut unterstützt. Durch zapfenförmige Einstülpungen der lockeren Bindegewebsschicht (Stratum papillare) ist die Lederhaut eng mit der darüber liegenden Oberhaut verknüpft. Im Gegensatz zur Oberhaut besitzt die Lederhaut reichlich Blut- und Lymphgefäße, die auch die Oberhaut mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Daneben sind im Stratum papillare viele Abwehrzellen wie Leukozyten, Plasmazellen und Mastzellen lokalisiert.
Der untere Teil der Lederhaut wird als Netzschicht (Stratum retikulare) bezeichnet. Diese Schicht ist mit festem Bindegewebe durchzogen. Wesentliches Strukturmerkmal der Netzschicht ist das faserige Netzwerk aus Kollagen- und Elastinfasern, die die Straffheit und Elastizität der Haut festlegen. Entgegen der Versprechen der kosmetischen Industrie, ist es nicht möglich, Kollagen oder Elastin der Haut von außen zuzuführen. Diese Proteine sind viel zu groß und komplex, als dass sie in die Haut eindringen könnten.

Daneben finden sich in der Lederhaut noch andere wichtige Hautstrukturen. Winzige, zweigartige Endungen der Empfindungsnerven ermöglichen Ihnen, physikalische Reize wie Temperatur oder Druck oder Schmerz wahrzunehmen. Die Lederhaut verliert im Alter an Elastizität. Dadurch verringert sich die Spannkraft und Elastizität der Haut und es kommt zur bekannten Faltenbildung.

Unterhaut

Die Unterhaut (Subcutis) liegt unter der Lederhaut und bildet die letzte Hautschicht. Sie läßt sich nicht scharf von der Lederhaut abgrenzen und besteht vorwiegend aus Binde- und Fettgewebe.  In der Unterhaut befinden sich die Haarwurzeln sowie die Schweiß- und Talgdrüsen und größere Blut- und Lymphgefäße.
Die stark fetthaltige Bindegewebeschicht wird als Unterhautfettgewebe bezeichnet. Je nach Körperregion, Geschlecht, Alter und Gewicht ist ist das Fettgewebe unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Fettschicht hat die Aufgabe, den Körper vor Druck und Stoß zu schützen, nimmt Teil an der Wärmeregulation und dient als Energiespeicher.
Mit zunehmendem Alter wird immer mehr Unterhautfettgewebe abgebaut, besonders gut sichtbar am Handrücken und dem Schienbein.


FAKTEN, FAKTEN, FAKTEN

pro cm² Haut

 

Zellen

600 000

Sinneszellen

5 000

Schweißdrüsen

100

Schmerzrezeptoren

200

Druckrezeptoren

100

Kälterezeptoren

10 bis 15

Wärmerezeptoren

1 bis 4

Talgdrüsen

10 bis 50

Pigmentzellen

150 000

Länge Nervenbahnen

4 000 mm

Länge Kapillargefäße

1 000 mm

Haare

4 bis 8

 

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